Unlängst haben wir uns in einem Blogartikel mit dem Unterschied zwischen Spindeltreppe und Wendeltreppe befasst; Ihre zahlreichen Reaktionen per Mail nehmen wir gerne zum Anlass, das Thema Spindeltreppen in Teil 5 unserer Artikelserie „Treppenformen“ noch einmal aufzugreifen und Ihnen unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Besonderheiten und Einsatzbereiche von Spindeltreppen
Unter allen Raumspartreppen wirken Spindeltreppen am spektakulärsten – insbesondere dann, wenn sie in ganzer Höhe sichtbar ist. Nicht nur optisch, sondern auch konstruktiv ist die Spindeltreppe äußerst vielseitig; sie kommt meist als
- Außentreppe
- zusätzliche Treppe
zum Einsatz; im Wohnraum dient ihre Spiral- bzw. Spindelform oftmals als Aufgang zu offenen Galerien. Drehung und Steigung können Sie an jede Bau- und Raumsituation anpassen und die Treppe wird durch ein Podest am Austritt ergänzt.
Einfache, aber stabile Konstruktion
Alle Treppenstufen sind an einem zentralen Pfosten oder Pfeiler, dem Spindelrohr, befestigt. Hierin liegt auch der Unterschied zur Wendeltreppe, die sich schraubenförmig um ein Treppenauge dreht. An der Außenseite sind die Stufen meist an einem Geländer befestigt.
Durch das Spindelrohr ist die Treppe besonders platzsparend: Trotz der vorgeschriebenen Treppen-Mindestbreite von 80 cm kommt das „Raumwunder“ mit einem Durchmesser von 170 cm (inklusive Spindel) aus!
Minuspunkt: Komfort beim Treppensteigen
Aufgrund der Wendelung haben die Trittstufen eine dreieckige Form, dadurch ist die Spindeltreppe weniger bequem zu begehen als ein gerader Treppenlauf. Darüber hinaus ist aufgrund der geringen Laufbreite kein Gegenverkehr zwischen den Etagen möglich – und für den Transport sperriger Gegenstände bleibt auf dieser Raumspartreppe ebenfalls nur wenig Platz.
Als einzige bzw. notwendige Treppe ist diese Treppenform daher ungeeignet. Für viel benutzte Bereiche sind beispielsweise eine halbgewendelte
als Raumspartreppe deutlich besser geeignet. Setzen Sie Spindeltreppen also am besten dort ein, wo eine zusätzliche Möglichkeit besteht, zwischen den Geschossen zu wechseln – oder als Zugang zu Nebenräumen, z.B. als Bodentreppen.
Materialkombinationen für Spindeltreppen

Als Außentreppen bieten sich in erster Linie feuerverzinkte Stahltreppen an, etwa als Fluchttreppe oder Zugang vom Garten zum Obergeschoss: Sie sind pflegeleicht und halten auch Witterungseinflüssen dauerhaft stand. Im Innenbereich kommen Holztreppen und Stahltreppen gleichermaßen zum Einsatz; letztere können Sie durch unterschiedliche Materialien für Stufenbelag, Handlauf und Geländer fast unbegrenzt individualisieren.
Stufenbeläge für jeden Einrichtungsstil
Stahlstufen wirken eher kühl und passen zu einem reduzierten Interieur; für den nötigen Schallschutz sorgt eine gut konstruierte Schallentkoppelung an der Wandseite. In Wohnräumen sind sie allerdings eher selten anzutreffen – genau wie Spindeltreppen mit Natursteinstufen: Dies liegt einerseits an der filigranen Bauweise und andererseits daran, dass beim Ausschneiden außen abgerundeter, dreieckiger Stufen viel Verschnitt anfällt (was den Preis der Treppe nach oben treibt).
Eine geschmackvolle und praktikable Lösung sind Holzstufen: Sie lassen sich in jeder gewünschten Form herstellen und montieren, bei einer Treppenrenovierung sind sie leicht auszuwechseln. Zudem sind sie in diversen Holzarten erhältlich, die Sie exakt an Ihren persönlichen Stil anpassen können.
Tipps für Handlauf und Geländer
Beim Treppengeländer zwischen unterschiedlichen Ausführungen wählen, etwa zwischen horizontalen oder vertikal mitlaufenden Rund- und Vierkantstäben. Setzen Sie durch einen passenden Handlauf Akzente, beispielsweise durch einen Edelstahlhandlauf. Auf diese Weise können Sie Ihr Spindeltreppenmodell ganz individuell konfigurieren – und die Spindeltreppe schwungvoll inszenieren!
Übrigens: Bei einer nachträglichen Montage passt sich die Spindeltreppe perfekt an die bestehende Architektur an – bei schwierigen Platzverhältnissen auch als Raumspartreppe mit individuellen Maßen!