So finden Sie den richtigen Grundriss für Ihre Treppe
von Patrick Hof
So finden Sie den richtigen Grundriss für Ihre Treppe
Der Grundriss der Treppe ist eines der wichtigsten Kriterien beim Treppenkauf: Er beeinflusst sowohl die Maße des Treppenraums auch dessen Gestaltungsmöglichkeiten. Die einzelnen Grundrisskonzepte richten sich nach der jeweiligen Treppennutzung – und natürlich nach der zur Verfügung stehenden Fläche.
Um Ihnen die Orientierung zu erleichtern, fassen wir im Folgenden die häufigsten Treppenarten für Sie zusammen – und nennen Ihnen die Hauptmerkmale jedes Grundrisses, zusammen mit den wichtigsten Vor- und Nachteilen.
Treppengrundrisse im Überblick
Der Treppenbau unterscheidet grundsätzlich zwischen geradläufigen und gewendelten Treppen. Als architektonisches Element beeinflussen sie die Raumwirkung nachhaltig: Ein gerader Treppenlauf wirkt dezent und schlicht, gewendelte Treppen durch den Schwung der Wangen und Handläufe besonders elegant. Einen Sonderfall bilden dabei Spindeltreppen, die dem Wohnbereich ein edles Erscheinungsbild verleihen.
Im modernen Hausbau kommen vorzugsweise offene, filigrane Treppenkonstruktionen zum Einsatz; der überwiegende Teil der Bauherren entscheidet sich für Holz- und Stahltreppen.
Geradläufige Treppen
Die gerade, einläufige Treppe ist die Urform aller Treppengrundrisse. Durch ihre große Einbaulänge kommt sie am besten zur Geltung, wenn Sie großzügig planen können. Klare Pluspunkte der geraden Treppe sind die
- einfache, preiswerte Konstruktion
- gleichmäßige Stufenbreite im gesamten Gehbereich
- Vielfalt der Ausführungen (z.B. als Faltwerktreppe oder Wangentreppen).
Auch zweiläufige gewinkelte bzw. gegenläufige Podesttreppen sind auf der gesamten Breite gut begehbar; sie kommen u.a. bei Häusern mit versetzten Wohnebenen und großen Treppenhäusern zum Einsatz, denn im Vergleich zur gewendelten Treppe benötigen sie relativ viel Platz. Achten Sie bei der Planung auf
- ein stolperfreies Treppenpodest
- ein richtig dimensioniertes Treppenauge
- einen gleichmäßigen Geländerverlauf.
Für eine harmonische Wirkung müssen zudem bei der Treppenplanung die Trittstufen gleichmäßig über die Wendelung verzogen werden, sodass keine Spitzstufen entstehen.
Unser Tipp: Eine farbliche Unterscheidung der Zwischenpodeste sorgt nicht für bessere Erkennbarkeit (und damit Sicherheit beim Treppensteigen) – durch unterschiedliche Farben für Trittstufen und Treppenpodest setzen Sie gleichzeitig einen spannenden Akzent!
Gewendelte Treppen
Ob viertelgewendelte oder halbgewendelte Treppe: gegenüber einer Podesttreppe gewinnen Sie mit dieser Grundrissart viel Platz – und können gleichzeitig zwischen unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten wählen. Einziger Wehrmutstropfen ist die (im Vergleich zum geraden Treppenlauf) eingeschränkte Begehbarkeit im Bereich der Wendelung.
Bei der halbgewendelten Treppe empfehlen wir aus optischen Gründen eine symmetrische Planung, bei der Antritt und Austritt gleich tief sind.
Spindeltreppen
Spindeltreppen zählen zu den Raumspartreppen. Gleichmäßig gewendelt, ermöglichen sie einen angenehmen Gehrhythmus entlang der Lauflinie. Der konstruktive Vorteil besteht darin, dass Sie
- An- und Austritts-Ebenen
- Stufenlänge
- Steigungsverhältnis
- Laufbreite
noch flexibler als bei anderen Treppenarten an die bauliche Situation Ihrer Räume anpassen können. Man verwendet sie daher vor allem als Aufgang zu offenen Galerien oder bei eng dimensionierten Treppenlöchern in der Geschossdecke. Als Stahl- oder Holztreppe ausgeführt, erlaubt eine Wendeltreppe die unterschiedlichsten Designs – einzig die Transportmöglichkeiten für sperrige Gegenstände sind bei spindelförmigen Treppenläufen begrenzt.
Bogentreppen
Bogentreppen sind überall dort eine begehrte Lösung, wo die Architektur viel Raum für eine außergewöhnliche Treppengestaltung gewährt. Ihre Bögen und Schwünge sorgen für ein echtes optisches Highlight. Typische Grundrisse der Bogentreppe sind ein tiefes U oder ein breiter Bogen: je breiter die Konstruktionslinie, desto prägnanter (und repräsentativer) die Raumwirkung. Weil Bogentreppen stets Sonderanfertigungen sind, fallen sie jedoch eher in das hochpreisige Segment des Treppenbaus.
Tipps zur Grundrissplanung Ihrer Treppe
Welche Grundrissvariante in Ihrem Haus möglich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen Form und Größe der Deckenaussparung ebenso wie die Positionierung von Tür- und Fensteröffnungen. Ausschlaggebend für die Treppenberechnung sind ferner
- Auftrittsbreite
- Steigungshöhe
- Laufbreite.
Dabei gilt als Faustregel: Der Platzbedarf von Treppenläufen steigt mit der Breite von Lauf und Auftritt – und auch eine geringere Steigung der Stufen erfordert mehr Platz; großzügig bemessene Treppengrundrisse bieten allerdings mehr Bequemlichkeit und Sicherheit – daher gilt es, bei der Maßangabe möglichst den goldenen Mittelweg zwischen Komfort und Raumersparnis zu finden.
Aus gutem Grund bevorzugt der moderne Treppenbau daher viertel- und halbgewendelte Wohnungstreppen: Sie haben einen vergleichsweise geringen Flächenbedarf – und bieten neben einem hohen Maß an Sicherheit auch große Spielräume für die Gestaltung.