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Planungs- und Gestaltungstipps für eine halbgewendelte Treppe

von Patrick Hof

Beinahe ein Drittel aller Treppen in Ein- und Zweifamilienhäusern verlaufen halbgewendelt – aus gutem Grund, denn diese Treppenart spart viel Platz. In aktuellen Bauplänen zählen sie deshalb bereits zum Standard. In unserem Blogartikel lesen Sie alles Wissenswerte über die Merkmale halbgewendelter Treppen, die Besonderheiten der Konstruktion – und wo sie nicht zu empfehlen ist.

Das versteht man unter einer halbgewendelten Treppe

Halbgewendelte Innentreppe mit Holzstufen

In der Treppen-DIN 18065 taucht der etwas sperrige Begriff „einläufige halbgewendelte Treppe auf. Damit ist nichts anderes gemeint als ein Treppenlauf, der

  • auf einem rechteckigen Grundriss errichtet wird
  • einen längeren mittleren Lauf und zwei kürzere An- und Austrittsläufe hat
  • eine 180°-Biegung aufweist.

Gelegentlich liest man hierfür auch die Bezeichnung „zweiviertelgewendelte Treppe“. Eine viertelgewendelte Treppe hingegen weist lediglich eine Biegung um 90° auf, bei größeren Winkeln ist von einer Wendeltreppe die Rede.

Andere Treppengrundrisse, mit denen sich die 180°-Biegung realisieren lässt, sind Bogentreppen oder die geradläufige Podesttreppe. Im Gegensatz zu diesen Treppenformen benötigt eine gewendelte Treppe deutlich weniger Platz: Bei einem Treppenauge von 10 cm und einer Laufbreite von 80 cm fallen gerade einmal 4,30 m2 Grundfläche an. Weniger Raum benötigt nur eine Spindeltreppe – diese allerdings ist unbequemer zu begehen.

Planung einer halbgewendelten Treppe

Eine halbgewendelte Treppe sollte stets symmetrisch aufgebaut sein, An- und Austritt haben dabei dieselbe Tiefe und sind jeweils um 90 ° gewendelt. Der längere mittlere Treppenlauf weist mitunter auch gerade Stufen auf. Die Planung erfordert einige Erfahrung im Treppenbau: So gilt es beispielsweise, durch einen geschickten Grundriss Stolperfallen zu vermeiden.

Stege von Wänden bzw. Betondecken, die ins Treppenauge ragen, werden beim Transport von Gegenständen und Möbeln mit großer Länge bzw. Breite zum Hindernis – ein geschickter Treppenplaner bezieht derlei Gegebenheiten in die Grundriss-Planung mit ein. Er beseitigt Problemquellen bereits im Vorfeld, indem er auch die folgenden Faktoren beachtet:

Optimale Laufbreite und Steigungsanzahl

Grundvoraussetzung für eine nutzungssichere Treppe ist die richtige Treppenberechnung: Für eine angenehme Lauflinie dürfen die Trittstufen an der engsten Stelle nicht schmaler als 10 cm sein; außerdem muss die nutzbare Laufbreite in Deutschland mindestens 80 cm betragen (in Österreich und der Schweiz ist sogar eine Mindestlaufbreite von 90 cm vorgeschrieben).

Die Stufenzahl hängt von der jeweiligen Geschosshöhe ab. In Wohnhäusern beträgt sie meist 14 bis 16 Steigungen (also 13 bis 15 Tritt- und/oder Setzstufen plus Austrittstufe). Da die Stufen weder gerade noch kreisrund verlaufen, entsteht eine gute Begehbarkeit erst durch gekonntes Verziehen der Trittstufen.

Richtiges Verziehen der Stufen

Bedingt durch den gebogenen Treppenlauf ergeben sich schräg angeordnete, keilförmige Stufen. Diese können am Treppenauge sehr eng, an der angrenzenden Wand sehr breit sein. Durch eine gelungene Verziehung entsteht ein eleganter Bogenverlauf; sind die einzelnen Stufenwinkel nicht sauber angeordnet, wirkt der Treppenlauf ungelenk – und auch die Nutzungssicherheit leidet darunter.

Unser Tipp: Achten Sie bei der Treppenplanung darauf, dass die Stufenkanten nicht mit den Außenecken zusammenfallen. Dadurch ergibt sich ein sogenanntes „Dreieck“, das umständlich zu reinigen ist. Durch eine Änderung in der Verziehung oder das Verschieben von An- und Austritt lässt sich dies vermeiden.

Gestaltungsideen für halbgewendelte Treppen

Bei einer Innentreppe stehen Ihnen sämtliche Materialien zur Auswahl, die der moderne Treppenbau zu bieten hat; der größten Beliebtheit erfreuen sich Stahl- und Holztreppen. Für Letztere kommt praktisch jede Holzart in Frage – wir empfehlen vor allem für die Tritt- und Setzstufen harte Holzarten wie z.B.

  • Buche
  • Eiche
  • Nussbaum
  • Esche

entweder block- oder stabverleimt. Diese Hölzer sind besonders robust und langlebig. Ob Sie sich dabei für eine Zweiholm- oder Flachstahlwangentreppe entscheiden, ist ganz Ihrem Geschmack überlassen.

Der Stufenbelag bestimmt das Erscheinungsbild

Die jeweilige Stufenausführung bestimmt nicht nur die Optik – sie entscheidet auch, wieviel Aufwand Sie in die Treppenpflege investieren müssen! Am pflegeintensivsten sind Holzstufen: Äußerst edel wirkt beispielsweise eine Wangentreppe mit dunkel lackierten Stahlwangen in Kombination mit Treppenstufen aus Holz. Die Materialkombination ist zeitlos elegant und passt zu jedem Einrichtungsstil.

Für eine stark beanspruchte Treppe sind Schichtstoff-Oberflächen eine gute Wahl: Sie sind hochabriebfest, feuchtigkeitsresistent und bedürfen keiner besonderen Pflege. Selbstverständlich brauchen Sie auch hier nicht auf ein hochwertiges Erscheinungsbild zu verzichten; unsere „Kreativ“-Treppenstufen" etwa sind in vielen Dekoren erhältlich, die unterschiedlichen Stein- und Holzarten nachempfunden sind.

Bei der Außentreppe fällt die Wahl meist auf eine verzinkte Stahlkonstruktion (z.B. als Spindel), zunehmend auch mit Granit-Belag: Die Materialien sind praktisch unverwüstlich, passen hervorragend zur aktuellen Architektur im Bauhaus-Stil (und kommen neuerdings auch in Innenräumen häufiger zum Einsatz).

Das passende Geländer als „Rahmen“

Halbgewendelte Treppe mit Stahlgeländer

Das Treppengeländer bildet sozusagen den „Rahmen“ der Treppe und ist daher ein wichtiges Gestaltungsmerkmal. Damit es den Raum nicht erdrückt, empfehlen wir Ihnen filigrane, dezente Geländerformen aus (Edel-)Stahl, z.B. mit

  • Holzhandlauf
  • Glasfüllung
  • Harfe.

Von einer Seilkonstruktion raten wir ab, da die Seile mit der Zeit durchhängen. Eine sehr harmonische, klassische Wirkung erzielen Sie, indem Sie für Holzstufen, Geländer- und Wandhandlauf dieselbe Holzart verwenden.

Treppenbeleuchtung als i-Tüpfelchen

Unser Expertentipp zum Schluss: Eine vom Elektriker installierte LED-Treppenbeleuchtung verpasst Ihrer Treppe den letzten Schliff. Sie erhöht nicht nur die Sicherheit beim Treppensteigen, sondern ist zudem ein ästhetischer Gewinn – vor allem für gewendelte Treppen, bei denen die Beleuchtung zwischen den Stufen durchscheint und in der Dunkelheit interessante Lichteffekte entstehen lässt!

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